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Frost*: Experiments In Mass Appeal (Review)

Artist:

Frost*

Frost*: Experiments In Mass Appeal
Album:

Experiments In Mass Appeal

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: InsideOut
Spieldauer: 56:41
Erschienen: 14.11.2008
Website: [Link]

Dass FROST*-Mastermind Jem Godfrey kein Problem damit hat, Kritik am eigenen Schaffen nicht nur wegzustecken, sondern beim zweiten Album nach „Milliontown“ auch noch Konsequenzen daraus zu ziehen, das ist nicht nur sympathisch, sondern spricht auch für einen reifen Charakter. Manch einer hatte beim Debüt dieser „Supergroup“ den Gesang des Komponisten und Keyboarders Godfrey zu bemeckern: Nicht zu Unrecht, denn seine dünne Stimme stand den wuchtig instrumentierten Stücken nicht immer gut zu Gesicht.

Wie üblich bei diversen Prog-Projekten, besteht FROST* wieder mal aus diversen bekannten Musikern, wie z.B. John Mitchell (ARENA, IT BITES, KINO) oder Andy Edwards (IQ). Dass Jem Godfrey selbst aus der Popmusik kommt und sein Brot damit verdient, den Nebenbeihörer mit leichter Kost aus dem Radio zu versorgen, mag seltsam anmuten. Einleuchtend hingegen ist, dass im Pop-Einerlei irgendwann der Hunger nach etwas „Richtigem“ immer größer wird und aus dieser Sehnsucht heraus Projekte wie FROST* entstehen. Und mit neuem Sänger an der Frontlinie, Declan Burke nennt sich der Gute, nimmt Godfrey den Kritikern des letzten Albums jede Menge Luft aus den Segeln: Die neue Stimme am Mikro macht sich ausgewöhnlich gut und klingt gar nicht mal so richtig progtypisch. Declan klingt wie ein vielseitigerer Alternative-Rock-Fronter, der die extravaganten Melodien nicht scheut und in höheren Tonlagen ein leichtes Gildenlöw-Flair verströmt.

Den neun Songs ist anzumerken, dass hier kein alteingesessener Prog-Komponist seine Finger im Spiel hatte. Was Melodien und Eingängigkeit angeht, sind FROST* hin und wieder dichter am Pop als irgendwo anders. Und das ist gut so, denn auf diese Weise klingt „Experiments In Mass Appeal“ nicht sofort wie ein FLOWER KINGS-, DREAM THEATER-, YES- oder Sonstwas-Klon, sondern wie eine eigenständige Band, die furchtlos Sounds kreiert, ohne sich drum zu scheren, was Verfechter der reinen Proglehre (was immer das sein mag) von einem „richtigen“ Album erwarten.

Und so wird hier eine moderne Prog-Form zelebriert, die neben vertrackten Instrumentalpassagen mit teilweise quirligen bis technoiden Keyboard-Sounds auch Momente von pompöser Epik zu bieten haben, die auch auf riesigen Bühnen vor riesigem Publikum funktionieren. Hier gehen straighte Beats Hand in Hand mit beseelten Gitarrensoli und harten „Wall Of Sounds“, die von plakativer, aber nichtsdestotrotz spannend inszenierter Laut-Leise-Dynamik aufgemischt werden. FROST* liefern gleichermaßen Musik für die alternative Rock-Disco, wie für Muße-Stunden unter dem Kopfhörer – ein Kunststück, das nicht vielen überzeugend gelingt.

FAZIT: Mit neuem Gesang präsentieren sich FROST* in guter Form und sollten Fans von KINO bis MUSE Spaß machen, die plakativen, melodiösen, mitunter poppigen Prog im modernem Soundgewand mögen.

Nils Herzog (Info) (Review 6430x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Experiments In Mass Appeal
  • Welcome To Nowhere
  • Pocket Sun
  • Saline
  • Dear Dead Days (Formerly Kicking Mirrors)
  • Falling Down
  • Toys
  • Wonderland

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Henning [musikreviews.de]
gepostet am: 23.05.2009

User-Wertung:
13 Punkte

Für mich ist das wohl das harmonischste, womit man seinen Ohren Gutes tun kann.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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